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Australien plant radikales Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige

Australien plant radikales Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige
Australien plant ein Gesetz, das Jugendlichen unter 16 Jahren die Nutzung sozialer Medien verbietet, um sie besser vor psychischen Belastungen und Suchtgefahren zu schützen – ein Vorstoß, der weltweit Aufmerksamkeit erregt.

Australien erwägt ein Gesetz, das die Nutzung sozialer Medien für Jugendliche unter 16 Jahren komplett verbieten würde. Der Gesetzesentwurf im australischen Parlament ist Teil einer umfassenden Strategie, Kinder und Jugendliche besser vor den Auswirkungen der sozialen Medien auf ihre psychische Gesundheit zu schützen. Dieses Vorhaben könnte Australien zum ersten Land machen, das so rigorose Maßnahmen für Minderjährige einführt – weltweit gibt es bisher nur vereinzelt ähnliche Initiativen.

  • Geplante Alterskontrollen und Rechtsdurchsetzung: Social-Media-Plattformen müssten sicherstellen, dass kein Kind unter 16 Jahren Zugang zu ihren Diensten hat. Dazu sollen verpflichtende Altersüberprüfungen eingeführt werden. Eltern sollen zudem das Recht bekommen, die Nutzung von Social Media durch ihre Kinder zu kontrollieren und rechtlich durchzusetzen.
  • Schutz vor psychischen Belastungen und Suchtgefahren: Das Gesetz zielt darauf ab, junge Menschen vor potenziellen psychischen Schäden durch den Konsum sozialer Medien zu bewahren. Studien haben gezeigt, dass die Nutzung von Plattformen wie Instagram oder TikTok das Risiko für Depressionen und Angstzustände erhöhen kann. Australien sieht daher dringenden Handlungsbedarf, vor allem angesichts alarmierender Statistiken über die wachsende psychische Belastung junger Menschen.
  • Internationale Parallelen: Australien reiht sich in eine Reihe von Ländern ein, die ebenfalls eine Verschärfung der Altersgrenzen in sozialen Medien in Erwägung ziehen. Norwegen und Frankreich prüfen ähnliche Ansätze, was zeigt, dass das Thema weltweit an Bedeutung gewinnt.
  • Gegnerische Stimmen von Meta und Eltern: Meta, der Konzern hinter Facebook und Instagram, kritisierte den Entwurf und verwies auf Umfragen, wonach 67 % der australischen Eltern es selbst entscheiden möchten, ob ihre Kinder Zugang zu sozialen Medien haben. Meta und andere Kritiker argumentieren, dass starre Regelungen nicht alle individuellen und familiären Situationen berücksichtigen können.
  • Unterschiedliche Anforderungen für Plattformen: Der Gesetzesentwurf sieht flexible Regelungen für verschiedene Plattformtypen vor. Plattformen mit weniger jugendgefährdenden Inhalten könnten weniger strenge Überprüfungen durchlaufen. Die spezifischen Anforderungen sollen auf das jeweilige Risiko der Plattform abgestimmt werden.

Warum es interessant ist: Australien könnte mit diesem Schritt globalen Einfluss auf die Social-Media-Gesetzgebung ausüben und eine Vorreiterrolle beim Schutz junger Menschen übernehmen. In Deutschland und Europa könnten ähnliche Entwicklungen folgen, die auch die Rolle der Eltern in der digitalen Erziehung verstärken.

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