Aufgabenstellung:
Im Auftrag der Landesmedienanstalt NRW hat KB&B eine Grundlagenstudie zum Thema Cybergrooming unter Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Unter Cybergrooming versteht man die sexualisierte Ansprache von Kindern und Jugendlichen durch Erwachsene über Online-Medien. Cybergrooming ist als eine Form des sexuellen Missbrauchs von Kindern nach dem Strafgesetzbuch ein Straftatbestand.
Übergeordnete Zielstellung der Studie war, ein umfassendes und empirisch valides Gesamtbild des Themas zu erarbeiten, um darauf aufbauend zielgerichtet Handlungsoptionen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen erarbeiten sowie kommunikative Maßnahmen zur Aufklärung konzipieren zu können. Vor diesem Hintergrund wurden unterschiedliche Arten von Cybergrooming untersucht, verschiedene Medien analysiert sowie Wünsche von Kindern und Jugendlichen zur Prävention und dem Umgang mit Cybergrooming abgefragt.
Methode:
Quantitative Online-Befragung mittels eines strukturierten Fragebogens über das KB&B-eigene Panel FACT Family von in Deutschland lebenden Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 - 18 Jahren.
Stichprobengröße: 2.163 Befragte, quotiert nach Alter, Geschlecht und besuchter Schulform. Längsschnittstudie in drei Wellen von 2021 bis 2023, um die Ergebnisse der einzelnen Wellen miteinander vergleichen und Entwicklungen aufzeigen zu können.
Ergebnis:
Die Studie konnte empirisch bestätigen, dass Cybergrooming eine weit verbreitete Form des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen ist. So wurde fast ein Viertel der Kinder und Jugendlichen (24%) bereits im Netz von Erwachsenen zu einer Verabredung aufgefordert. 15% der Kinder und Jugendlichen geben an, dass ihnen bereits unaufgefordert Nacktbilder zugesandt wurden. 60% wünschen sich eine stärkere Behandlung des Themas in der Schule und für fast 36% wäre es am einfachsten, wenn es die Möglichkeit gäbe, den Verdacht auf Cybergrooming direkt über das Online-Medium (Social Media Kanal, Internet-Dienst, Online-Game) melden zu können.
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